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Umweltbildung im Berggebiet: Bericht über ein sehr gelungenes Treffen

Montag, 14 November 2016

Man nehme rund dreißig Umweltbildungsbeauftragte aus den alpinen Schutzgebieten und locke sie während drei Tagen tief hinein in ein Bergtal auf 1800 Meter Höhe in eine Hütte ohne Internetverbindung und Telefonnetz. Dort angekommen, animiere man sie zu Austauschen und zur Zusammenarbeit im Rahmen eines Workshops, bei dem es um ihre tägliche Arbeit geht. Man bestreue das Ganze mit gemütlichem Beisammensein, guter Laune und Arbeit an der frischen Luft. Welches Ergebnis erzielt man wohl?

Eine geballte Kraft, bestehend aus Kreativität, einer großen Bereitwilligkeit, Kompetenzen und Erfahrungen zu teilen, einer Lust, Verbindungen zu knüpfen, sich über die Herausforderungen und Probleme der Umweltbildung im Berggebiet auszutauschen, eigene Erfahrungen in Wert zu setzen und sich gegenseitig zu bereichern.


Diese Erfahrungen machten die rund dreißig Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus sechs Alpenstaaten anlässlich des vierten internationalen Workshops „Umweltbildung im Berggebiet in den alpinen Schutzgebieten“, der vom 18. bis 20. Oktober 2016 in der Bayasse-Hütte im Nationalpark Mercantour in Frankreich stattgefunden hat.


Die meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer beteiligen sich schon seit langem an der Arbeitsgruppe „Umweltbildung im Berggebiet“ und erhielten die Möglichkeit sowohl zum Austausch und zum Teilen als auch um gemeinsam an verschiedenen Themen (z.B. „Biophilie“, Besucherzentren, pädagogische Botschaften, Haltung der Jugendlichen gegenüber den Schutzgebieten etc.) und an gemeinsamen laufenden Projekten zu arbeiten. Ein Höhepunkt war der Initiative „Jugend am Gipfel“ gewidmet, die aus dieser Gruppe entstanden ist. Die Ausgabe von 2016 wurde bewertet und es wurde über Möglichkeiten zur Verbesserung und zum Fortbestand der Aktion diskutiert. Die kommenden Ausgaben wurden vorbereitet. Im Verlauf des gesamten Treffens trugen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zur Fertigstellung des gemeinsamen pädagogischen Werkzeugs „Die Alpen in meinem Rucksack“ bei. Die großformatige auf Stoff gedruckte Alpenkarte kommt in 2017 erstmals im Gelände zum Einsatz.


Eine gemeinsame Suche: wie kann die Verbindung der Jugendlichen zur Natur (wieder)hergestellt werden?

Die Frage, wie die Verbindung zwischen Jugendlichen und der Natur (wieder)hergestellt werden kann zog sich als roter Faden durch einige Arbeitsgruppen und informelle Diskussionen. Sie wurde aus mehreren Blickwinkeln betrachtet: von der Rolle der Bildungsbeauftragten und der Nachricht, die sie übermitteln können bis zur Rolle der Lehrpersonen und dem Aufbau der Lehrpläne. „Seit mehreren Jahren diskutieren wir in der französischen Bildungsgruppe über dieses Thema“ bestätigt Isabelle Roux, Direktorin des Netzwerks Educ’Alpes. „In unserem Netzwerk fußt die Umweltbildung für Jugendliche zum Thema Berge auf drei Säulen: die Freude über den Kontakt mit der Natur anregen, dem Spiel und der freien Zeit Vorrang zu geben, den (Berg-)Hang zur Erfahrung machen“. Eine Vision, der sich ALPARC vollkommen anschließt.


Die Interpretation der Natur

Der Workshop bot auch eine Gelegenheit, neue Ansätze in der informellen Bildung zu entdecken und auszuprobieren. So im Rahmen des Geländeausflugs zur Interpretation, der von Markus Blank vom Nationalpark Gesäuse (Österreich) geleitet wurde, der Mitglied des Vereins Interpret Europe ist. Die Interpretation des Natur- und Kulturerbes ist eine Methode, die einen unterschiedlichen Blick und ein vertieftes Verständnis der Dinge ermöglichen soll. Dies geschieht über direkte Erfahrungen mit Orten, Objekten oder Veranstaltungen, die für das Natur- und Kulturerbe von Bedeutung sind. Die Methode ist in den Vereinigten Staaten sehr verbreitet und breitet sich in den letzten Jahren auch in Europa aus.


Die Ergebnisse

Die Ergebnisse der Veranstaltung – Zusammenfassung, Powerpoints, geteilte Ressourcen, Fotos usw. – werden, sobald sie zur Verfügung stehen, im Extranet von ALPARC im Workspace der Arbeitsgruppe hochgeladen (www.alparc.org/extranet).


Wir bedanken uns herzlich bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, bei den Moderatorinnen und Moderatoren der Arbeitsgruppen und insbesondere beim Nationalpark Mercantour, der die Veranstaltung mit Enthusiasmus empfangen hat.


Dieser Workshop wurde von ALPARC in Zusammenarbeit mit Educ’Alpes und dem Nationalpark Mercantour organisiert und finanziell vom Fürstentum Monaco unterstützt.

Die Treffen finden alle zwei Jahre statt: auf ein Wiedersehen in Italien oder Slowenien !

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ALPARC - Das Netzwerk Alpiner Schutzgebiete

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